Reeditionen

Pendelleuchte Havanna

„Ganz und gar nicht historisch erscheinen die Leuchten selbst. Ihre Anspruchslosigkeit und Selbstverständlichkeit, die sie einerseits der „guten Form“ der fünfziger Jahre verpflichtet zeigen, zahlen sich andererseits in ästhetischer Langlebigkeit aus.“

aus: „Die Havanna-Pendel- leuchten von Wilhelm Braun- Feldweg“, Thomas Heyden, 2001

„Die Firma mawa-Design in Langerwisch bei Potsdam hat bereits im Herbst 2000 die späte Wiederentdeckung des „Avantgardisten der Mitte“ mit der Neuauflage der Havanna (1959) begonnen, einer Hängeleuchte, die zu einer Lampenserie aus mattiertem Triplex-Opalglas gehört. Die „Havanna“ ist ein schlichtes, tropfenförmiges Objekt, das wie ein schwebendes Ei aussieht und stark an Castiglionis „Brera“-Leuchte (Flos, 1992) erinnert. Wie zu alten Zeiten wird sie heute in einer tschechischen Glasbläserei mundgeblasen. Die Gestalt ergibt sich aus dem Herstellungsprozess. …“

Tagesspiegel vom 25.10.2002, Nora Sobich

Havanna, Entwurf 1959, Reedition 2001, Hersteller mawa-Design

Havanna, Entwurf 1959, Reedition 2001, Hersteller mawa-Design

Britz, Entwurf 1962, Reedition 2002, Hersteller mawa-Design

Britz, Entwurf 1962, Reedition 2002, Hersteller mawa-Design

Wandleuchte Britz

„Die Ignoranz der neuen Berliner Mitte-Gesellschaft gegenüber ihren Vororten ist bezeichnend. Keiner der jungen Nachwuchsdesigner würde wohl heute noch seine Objekte Rudow oder Reinickendorf nennen.

Doch das war einmal anders. 1960 begann (…) Wilhelm Braun-Feldweg seine formstrenge Leuchtserie „Berlin“. Die wunderbar deftigen Namen der einzelnen Modelle, die das Zusammenspiel von Glas und Metall thematisieren, sind direkt aus den Schrebergartensiedlungen und verkehrstechnischen Zukunftsorten gegriffen „Britz, Tegel, Avus, Panke oder Lanke“.

Diese Lampe (die Britz) mit vernickeltem, kantig quadratischem Lampenschirm ist absolut reduziert, bis ins letzte minimiert und im Grunde ganz ihrer Funktion verpflichtet. Je nach Laune und Bedarf lässt sich der an eine Müllkippe erinnernde Wandschirm der nichtsdestotrotz äußerst ästhetischen „Britz“ nach oben oder nach unten schwenken, so dass die variable, in der Vergangenheit gern kopierte Lampe zum Decken- oder Wandfluter wird.“

Tagesspiegel vom 25.10.2002, Nora Sobich

Türdrücker Erno

„Der Griff ist aus einem Handabdruck in einem weichen Material entstanden. Es ist (…) nur ein Abbild der Hand entstanden, ein plastisches Abbild, ein Negativ der Hand. Und deshalb war mir klar, dass jede Annährung an den sogenannten Pistolengriff verkehrt sein muss, weil das ja ein gewisses Ordnen der Finger voraussetzt, die Überlegung die Finger nun wirklich dahin zu setzten, wohin sie gehören.
Sie können nicht vom Menschen verlangen, dass er sich vor der Tür geistig präpariert zum Zugreifen und seine Hand in die richtige Lage bringt. Deshalb habe ich das, was da entstanden ist, zunächst einmal geglättet, damit jede Idee, dass da eine Vorschrift entstehen könnte, gleich ausgeschlossen wird. Aber unbewusst ist mir das Schutzbedürfnis des Daumens dann doch noch in der Rückhand geblieben, überhaupt der Finger, und deshalb ist dann am Griffhals diese Sicherung entstanden, die verhindert, dass die Hand zu weit nach links rutscht. Der Daumen kann allerdings machen, was er will.“

Wilhelm Braun-Feldweg

(aus: Siegfried Gronert. Türdrücker der Moderne. Eine Designgeschichte. Köln 1991, Zitat von BF von 1952, S. 57)

Die Reedition wurde in hoher Stückzahl in der Wohnanlage „Gartenstadt Atlantic“ in Berlin eingesetzt.

Erno 127, Entwurf 1952, Reedition 2002, Hersteller Ogro

Erno 127, Entwurf 1952, Reedition 2002, Hersteller Ogro